05.07.2025

Impuls zum 14. Sonntag im Jahreskreis

Here I am, Lord – Sende mich!

Was für ein toller Auftrag, den Jesus seinen Jüngern gibt. Voller Vertrauen auf ihn durch die Welt zu ziehen und den Menschen die Friedensbotschaft zu verkünden bzw. den Frieden zu bringen, stelle ich mir sehr erfüllend vor. Zahlreiche Begegnungen prägen die Tage und auch wenn die Resonanz und Reaktion der Menschen ungewiss ist und auch unangenehm ausfallen kann für die Jünger, machen sie wertvolle Erfahrungen und können aus Überzeugung handeln. Jesus sandte seine Jünger in Städte und Dörfer, in die er später selbst kommen wollte – so heißt es im Evangelium. Er überträgt ihnen somit eine wichtige Rolle der Vorläuferschaft, um Gottes neue Welt bekannt zu machen und auf Erden spürbar und größer werden zu lassen.

 

Beim Lesen des Evangeliums kam mir sofort das Lied „Here I am, Lord“ vom amerikanischen Komponisten Daniel Schutte in den Sinn und die passende Melodie blieb direkt als Ohrwurm:

 

Hier bin ich, Herr                                                   Here I am, Lord

Bin ich es, Herr?                                                      Is it I, Lord?

Ich habe dich in der Nacht rufen hören              I have heard You calling in the night

Ich werde gehen, Herr                                             I will go, Lord

Wenn du mich führst                                                If You lead me

Ich werde Dein Volk in meinem Herzen tragen    I will hold Your people in my heart

 

In dieser Überzeugung zu glauben, zu singen und auch danach zu handeln, erzeugt in mir Gänsehaut. Vielleicht mag es für den einen oder die andere nach völliger Abhängigkeit klingen, doch es ist die große Freiheit der Kinder Gottes, für Jesus und in seinem Geiste zu leben und sich führen zu lassen. Und zwar in so großem Vertrauen, dass wir sogar die Sandalen zuhause lassen können und uns mit nackten Füßen auf seine Wege begeben. Sicherlich ist dies eine große Herausforderung, die Kontrolle abzugeben. Doch sie führt uns raus aus Sklaverei und Abhängigkeit in die Freiheit und verheißt uns ein erfülltes Leben. Denn je mehr Kontrolle, desto weniger freies Wirken des Heiligen Geistes. Sich rufen zu lassen und dem Ruf zu folgen, mag uns eine Lebensaufgabe sein und bleiben. Es ist schwer zu vertrauen, aber es lohnt sich!

 

Thale Schmitz

 

Evangelium:

Lk 10, 1–9: Arbeiterinnen und Arbeiter für Gottes Ernte

1 Danach wählte Jesus zweiundsiebzig andere Jünger aus und schickte sie immer zu zweit in die Städte und Dörfer, in die er später selbst kommen wollte. 2 Bevor sie sich auf den Weg machten, sagte er ihnen: „Die Ernte, die ihr einbringen sollt, ist sehr groß; aber es fehlt an Arbeitern. Bittet also Gott, dem die Ernte gehört, dass er noch mehr Arbeiter aussendet, die seine Ernte einbringen. 3 Geht nun und erfüllt meinen Auftrag! Ich weiß, dass ich euch wie Lämmer mitten unter die Wölfe schicke. 4 Nehmt nichts mit auf den Weg, kein Geld, keine Vorratstasche und keine Sandalen! Und lasst euch unterwegs nicht ablenken und von niemandem aufhalten! 5 Wenn ihr in ein Haus eintretet, dann segnet es und sagt: „Friede sei mit diesem Haus!“ 6 Wenn dort jemand wohnt, der bereit ist, Gottes Frieden anzunehmen, wird der Friede, den ihr ihnen bringt, bei ihnen bleiben. Lehnt man aber eure Friedensbotschaft ab, dann wird auch Gottes Friede nicht in diesem Haus sein. 7 Bleibt, wo man euch aufnimmt, und nehmt die angebotene Gastfreundschaft an, denn wer arbeitet, soll auch seinen Lohn bekommen. Aber geht nicht von Haus zu Haus. 8 Wenn ihr in eine Stadt kommt, in der man euch bereitwillig aufnimmt, so macht euch keine Gedanken und esst, was man euch anbietet. 9 Heilt die Kranken in der Stadt und sagt allen Leuten: „Jetzt beginnt Gottes neue Welt bei euch.“