Der Aschermittwoch liegt hinter uns und die Fastenzeit ist angebrochen. Viele Menschen nutzen diese Zeit und überlegen sich, worauf sie verzichten möchten. Andere möchten gesunde und/oder soziale Dinge vermehrt tun, um diesen 7 Wochen vor Ostern eine besondere Intensität zu verleihen. Es gibt sicherlich auch Menschen, die das Fasten wie eine Art Diät auffassen und es allein auf die Ernährung beziehen. Genauso häufig wird aber auch versucht, den Müll zu verringern oder den Kauf von ökologischen Produkten zu vermehren, sowie sozial aktiv(er) zu werden.
Persönlich denke ich bei dem Begriff Fasten immer an ein Flugzeug bzw. an den Abflug. In leuchtender Schrift steht über den Sitzen „Fasten seat belt“ (dt. anschnallen). Die Sicherheitsgurte werden angelegt, die FlugbegleiterInnen überprüfen dies vor dem Start und dann geht es los. Wenn das Flugzeug sich dann in waagerechter Flughaltung befindet, erlischt die Leuchtschrift und der Gurt darf gelöst werden, um zum Beispiel das WC zu nutzen
Warum erzähle ich Ihnen das alles? Und was hat das mit unserem Fasten zu tun?
Ich finde es ein starkes Bild, sich Jesus in der Fastenzeit in besonderem Maße sozusagen anzugurten oder umzuschnallen. Alle Aktivitäten oder Unterlassungen in der Fastenzeit haben im Idealfall damit zu tun, im Sinne Jesu zu handeln und sich noch mehr als sonst auf ihn auszurichten. Genauso dürfen wir uns in der Fastenzeit vielleicht besonders bewusst machen, dass Jesus uns umgürtet. Er schenkt uns Sicherheit und Halt und schnallt den Gürtel enger oder lockerer je nach Lebenssituation und persönlichen Stürmen. Metaphorisch ist es auch sehr passend, wenn wir dies mit dem Flug in einer Passagiermaschine vergleichen.
In diesen 7 Wochen vor Ostern ganz bewusst den Sicherheitsgurt anzulegen und Jesus ganz nah an sich ranzulassen, ist sicherlich ein intensives Vorhaben. Dazu brauchen wir auch Veränderungen in unserem Alltag, die unser Bewusstsein beeinflussen. Dabei ist es gar nicht so schlecht, auch die Ernährung umzustellen, die doch den ganzen Körper beeinflusst und die Wahrnehmung zu konzentrieren vermag.
Oft sind es Genuss- oder sogar Suchtmittel, die wir weglassen möchten. In dem beschriebenen Bilde auch eine gute Idee. Denn es bedeutet nichts Anderes, als sich von (irdischen) Abhängigkeiten loszusagen und die einzige Abhängigkeit in Jesus Christus zu suchen, der uns jederzeit und immer wieder seinen sicheren Gurt anbietet.
Thale Schmitz
Evangelium:
Lk 4, 1-13: Wenn du Gottes Sohn bist, zeige es!
1 Erfüllt vom Heiligen Geist, kam Jesus vom Jordan zurück. Und der Geist Gottes führte ihn in die Wüste, 2 wo er sich vierzig Tage aufhielt. Dort wurde er vom Teufel versucht. Jesus aß nichts während dieser ganzen Zeit und der Hunger quälte ihn. 3 Da forderte ihn der Teufel heraus: „Wenn du Gottes Sohn bist, dann mach doch Brot aus diesem Stein!“ 4 Aber Jesus wehrte ab: „Nein, denn es steht in der Heiligen Schrift: ‚Nicht vom Brot allein lebt der Mensch.‘“ 5 Dann führte ihn der Teufel in die Höhe und zeigte ihm auf einen Blick alle Reiche der Welt: 6 „Alle Macht über diese Welt und ihre Herrlichkeit will ich dir geben“, sagte er, „denn mir gehört die Welt und ich schenke sie, wem ich will. 7 Wenn du vor mir niederkniest und mich anbetest, wird das alles dir gehören.“ 8 Jesus antwortete ihm: „Es steht in der Heiligen Schrift: ‚Den Herrn deinen Gott sollst du anbeten und nur ihm dienen!‘“
9 Jetzt nahm ihn der Teufel mit nach Jerusalem und stellte ihn auf die höchste Stelle der Tempelmauer. „Spring hinunter!“, forderte er Jesus auf. „Du bist doch Gottes Sohn! 10 Es steht ja geschrieben: ‚Gott wird seinen Engeln befehlen, dich zu beschützen. 11 Sie werden dich auf Händen tragen und du wirst an keinen Stein anstoßen!‘“ 12 Und Jesus sprach zu ihm: „Es steht auch geschrieben: ‚Du sollst Gott, deinen Herrn, nicht herausfordern!‘“ 13 Nachdem der Teufel mit seinen Versuchungen gescheitert war, ließ er Jesus bis zu einem bestimmten Zeitpunkt in Ruhe.