Aller guten Dinge sind 3 – so lautet ein bekanntes Sprichwort. Jesus offenbart sich den Jüngern im heutigen Evangelium bereits zum dritten Male. Er erscheint ihnen beim bisweilen erfolglosen Fischen und ermutigt sie, das Netz auf der rechten Seite auszuwerfen (es bleibt zu vermuten, dass sie es zuvor zur linken Seite getan hatten).
Sie tun es und fangen so viele Fische, dass sie das Netz nicht mehr einholen können. Daraufhin erkennen sie den Herrn und Simon Petrus ist so erschrocken, dass er ins Wasser springt und erst am Ufer wieder unter die Jünger und Jesus tritt, um das Netz an Land zu ziehen. Es sind 153 Fische, die sie gefangen haben – auch hier kam mir eine vielleicht etwas weit hergeholte Verbindung zur Zahl 3, denn die Quersumme (1+5+3 = 9) ist wiederum durch 3 teilbar.
„…und obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht.“ (Joh 21,11b) Dies ist eine tolle Symbolik Jesu, denn auch er ist uns ein sicheres Netz. Den Jüngern gegenüber hält er sein Versprechen, dass sie zu essen finden werden und er sie sicher an Land bringen werde.
Obwohl Simon Petrus im ersten Augenblick sehr erschrocken ist und sich abrupt der Situation entzieht, vertraut er Jesus und nutzt die nächste Chance, um am Ufer das Netz voller Fische an Land zu ziehen. Er ist so überwältigt von der Erscheinung Jesu, dass er mutig ins Wasser springt. Er hat keinen Zweifel, dass Jesu Worte wahr sind.
Dass wir dieses sichere Netz immer unter den Füßen haben und nicht tiefer als in Gottes Hand fallen können, mögen wir uns immer wieder vergegenwärtigen. Und auch wenn uns gewisse Situationen überwältigen und wir erst einmal fliehen, können wir jederzeit zu Jesus zurückkehren – sein Versprechen bleibt bestehen!
Auch wenn die Fülle des Netzes auf dem Foto nicht so deutlich sichtbar wird, dürfen wir darauf vertrauen: Gott hat für uns ein Leben in Fülle vorgesehen – eine Fülle, die nicht materiell messbar ist, sondern die Seele erfüllt.
Es bleibt das Staunen über das, was Jesus in uns und unter uns wirkt. Und die Dankbarkeit für das Geschenk, ihm begegnen zu dürfen – auch über die 3 Male hinaus!
Thale Schmitz
Evangelium:
Joh 21, 1-14: Die Erscheinung Jesu am See von Tiberias
1 Danach offenbarte sich Jesus den Jüngern noch einmal, am See von Tiberias, und er offenbarte sich in folgender Weise. 2 Simon Petrus, Thomas, genannt Didymus, Natanaël aus Kana in Galiläa, die Söhne des Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern waren zusammen. 3 Simon Petrus sagte zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sagten zu ihm: Wir kommen auch mit. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot. Aber in dieser Nacht fingen sie nichts. 4 Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war. 5 Jesus sagte zu ihnen: Meine Kinder, habt ihr keinen Fisch zu essen? Sie antworteten ihm: Nein. 6 Er aber sagte zu ihnen: Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus und ihr werdet etwas finden. Sie warfen das Netz aus und konnten es nicht wieder einholen, so voller Fische war es. 7 Da sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei, gürtete er sich das Obergewand um, weil er nackt war, und sprang in den See. 8 Dann kamen die anderen Jünger mit dem Boot – sie waren nämlich nicht weit vom Land entfernt, nur etwa zweihundert Ellen – und zogen das Netz mit den Fischen hinter sich her. 9 Als sie an Land gingen, sahen sie am Boden ein Kohlenfeuer und darauf Fisch und Brot liegen. 10 Jesus sagte zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr gerade gefangen habt! 11 Da stieg Simon Petrus ans Ufer und zog das Netz an Land. Es war mit hundertdreiundfünfzig großen Fischen gefüllt, und obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht. 12 Jesus sagte zu ihnen: Kommt her und esst! Keiner von den Jüngern wagte ihn zu befragen: Wer bist du? Denn sie wussten, dass es der Herr war. 13 Jesus trat heran, nahm das Brot und gab es ihnen, ebenso den Fisch. 14 Dies war schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern offenbarte, seit er von den Toten auferstanden war.