13.05.2023

Impuls vom 13.05.2023

Eine Zelle der Liebe bewirkt mehr als eine ganze Armee!

Wir Christen und Christinnen sind dazu aufgerufen, unseren Glauben und die Liebe Gottes in die Welt zu tragen. Für die einen ist dies eine erfüllende Aufgabe, die ihrem Leben Sinn gibt – für die anderen aber eine auferlegte Pflicht, die sie unter Druck setzt.

Die Liebe, von der Jesus spricht, ist jedoch weitaus mehr als nur Erfüllung von Pflichten durch uns. Er verheißt uns den Heiligen Geist als Beistand: die Liebe Gottes in Person, die Freude Gottes, die Kraft Gottes. Wir glaubenden und liebenden Menschen werden zu Gott kommen und bei ihm wohnen. Göttliche Weite und Fülle wird uns geschenkt, wenn wir bereit sind, die Gabe Gottes anzunehmen.

Auch wenn Jesus als Person heute nicht mehr bei uns ist, lässt er uns nicht mit leeren Händen zurück. Indem wir sein Wort und seine Weisung mitnehmen in unseren Alltag, dürfen wir darauf vertrauen, dass der Heilige Geist uns als Beistand begleitet und wir mit der Liebe Gottes beschenkt werden.

 

Und dennoch bleibt für viele die Frage so groß, ob es sich denn wirklich lohnt und die Taten effektiv genug sind, um unsere Mitmenschen zu erreichen und das Reich Gottes weiter zu bauen auf Erden. Darauf möchte ich mit einem Zitat von Madeleine Delbrêl eingehen: „Seien Sie eine kleine Zelle der Liebe da, wo Sie sind, und Sie werden für die Sache Gottes mehr bewirken als eine ganze Armee […].“

Diese kleine Zelle stelle ich mir bildlich wie eine biologische Zelle mit vielen Synapsen vor, die weitaus mehr Menschen erreichen, als wir uns vielleicht vorstellen können.

 

Um diesem Geheimnis noch näher zu kommen, begeben wir uns in der kommenden Woche auf die Spuren der französischen Sozialarbeiterin und dürfen ihrem Wirken in Ivry, einer Vorstadt von Paris, hautnah nachspüren. Madeleine Delbrêl gilt uns als Vorbild und ‚Schutzpatronin‘, und so ist es nun an der Zeit, sich konkret auf den Weg nach Frankreich ‚vorwärts zu ihren Wurzeln‘ zu machen.

 

Wir werden nicht die ganze Welt verändern. Aber vielleicht können wir als „Zelle“ an unserem kleinen Ort, in unserer begrenzten Zeit sinnvoll etwas zum großen Ganzen beitragen, damit es Hoffnung auf der Erde gibt.

 

Thale Schmitz

 

Evangelium:  

 

Joh 14, 15-21:

 

15 Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten. 16 Und ich werde den Vater bitten und er wird euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll, 17 den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht und nicht kennt. Ihr aber kennt ihn, weil er bei euch bleibt und in euch sein wird. 18 Ich werde euch nicht als Waisen zurücklassen, ich komme zu euch. 19 Nur noch kurze Zeit und die Welt sieht mich nicht mehr; ihr aber seht mich, weil ich lebe und auch ihr leben werdet. 20 An jenem Tag werdet ihr erkennen: Ich bin in meinem Vater, ihr seid in mir und ich bin in euch. 21 Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer mich aber liebt, wird von meinem Vater geliebt werden und auch ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren.