30.08.2025

Impuls zum 22. Sonntag im Jahreskreis

Gottes Anerkennung genügt

Ist es nicht entlastend, dass wir uns gar nicht selbst erhöhen müssen? Denn wenn wir das tun würden, ist es bei Gott sicherlich nicht wertgeschätzt. Es gibt Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen ein enormes Geltungsbedürfnis haben. Ihre Leistungen und Erfolge möchten und sollen gesehen werden und so kommt es manchmal dazu, dass sie über das Ziel hinausschießen. Ich denke dabei an Momente, wo zu deutlich auf eigene Verdienste hingewiesen wird, sodass die Umstehenden es als arrogant (u.a.) empfinden und daher keine Anerkennung zeigen, sondern eher die Nase rümpfen. Damit sind die Menschen zwar ihrem Bedürfnis nach Gesehenwerden nachgegangen und haben es eingefordert, aber erreicht haben sie das Gegenteil.

Ich hoffe, dass das Evangelium dazu einlädt, die Perspektive zu wechseln und somit das eigene Handeln zu reflektieren. Denn wir können uns gar nicht selbst erhöhen, ohne vor Gott sozusagen negative Reaktionen und Konsequenzen zu erfahren. Dazu passend habe ich das folgende Gebet von einem anonymen Verfasser entdeckt:

 

Ich muss mir nicht selbst den roten Teppich ausrollen.

Ich darf mich entspannt zurücknehmen.

Anderen den Vortritt lassen.

Denn meine Ehre liegt in deiner Hand, Gott.

 

Auch die Bibel hat dazu ein passendes Motto:

 

Es zählt nicht, wer pflanzt oder wer gießt.

Es kommt auf Gott an, der alles wachsen lässt. (1. Korinther 3,7)

 

Es nimmt doch enorm viel Druck, wenn ich gar nicht performen muss und schon gar nicht im Mittelpunkt zu stehen brauche, um Gottes Wertschätzung und Erhöhung zu erhalten. Dass wir alle diese Anspannung verlieren, wünsche ich uns allen, sodass wir bewusst verinnerlichen: An Deinem Segen ist alles gelegen, Gott.

 

Thale Schmitz

 

Evangelium:

Lk 14, 7–14: Einladung zum Mahl

7 Als Jesus bemerkte, wie sich die Gäste um die Ehrenplätze drängten, nahm er dies zum Anlass zu lehren und sagte: 8 „Wenn du zu einer Hochzeit eingeladen wirst, dann setz dich nicht gleich oben auf den besten Platz. Es könnte noch jemand kommen, der angesehener ist als du. 9 Dann müsste dir der Gastgeber, der euch beide eingeladen hat, sagen: „Der Platz war für diesen Mann hier reserviert!“ Vor allen Gästen müsstest du dich dann an das Ende des Tisches setzen. 10 Wäre es nicht besser, du setzt dich gleich dorthin? Wenn dich dann der Gastgeber begrüßt, kann er zu dir sagen: „Mein Freund, für dich habe ich einen besseren Platz!“ Du wirst damit vor allen Gästen geehrt. 11 Denn wer sich selbst ehrt, der wird von Gott erniedrigt werden; wer sich aber selbst erniedrigt, den wird Gott erhöhen.“

12 Schließlich sagte Jesus zu seinem Gastgeber: „Zu einem Essen lade nicht deine Freunde, Geschwister, Verwandten oder die reichen Nachbarn ein, damit sie nicht deine Einladung erwidern und du einen Lohn erhältst. 13 Zu einem Essen lade lieber die Armen, Lahmen, Blinden und anderen behinderten Menschen an deinen Tisch.

14 Dann darfst du dich doppelt freuen, denn du hast Menschen geholfen, die sich dir nicht erkenntlich zeigen können. Und Gott wird dich dafür belohnen, wenn er die vom Tod erweckt, die nach seinem Willen gelebt haben.“